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Fünffachmama Caroline über Drillinge, Druck und das Leben dazwischen

  • Autorenbild: Redaktion
    Redaktion
  • 3. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Juni

Drei Babys auf einmal. Kein klassisches Wochenbett. Und trotzdem ein Lächeln im Gesicht. Influencerin Caroline, bekannt als @triplets.of.hamburg, hat eine Drillingsschwangerschaft durchlebt – mit Stärke, ganz viel Humor und fünf Kindern.

Foto: Kira Duwenhorst
Foto: Kira Duwenhorst

Mit uns spricht sie über das Leben zwischen Frühchenstation, Milchpumpe und Gesichtspflege – und darüber, wie man den alltäglichen Druck als Mutter nicht nur aushalten, sondern mit Humor und Haltung verwandeln kann.

 

Caro, du hast deine Drillingsschwangerschaft und das Wochenbett so offen und ehrlich auf Instagram geteilt – was hat dich dazu bewegt, diesen sehr persönlichen Weg öffentlich zu machen?

 

Was für ein Wochenbett? Hahaha – ich hatte ehrlich gesagt gar keins. Vier Tage nach dem Kaiserschnitt bin ich schon zweimal täglich ins Krankenhaus gefahren, um meine Drillinge zu versorgen und ihnen Muttermilch zu bringen. Zwei Wochen lang, Tag für Tag. Das war alles – nur kein klassisches Wochenbett.

Aber von vorne: Die Idee, meinen Account öffentlich zu machen, kam tatsächlich von meinem Mann. Triplets of Hamburg war sein Vorschlag. Auch andere sagten vorher schon zu mir: „Mach deinen Account öffentlich, zeig dein Leben!“ Und jedes Mal dachte ich: Ich? Ein Mama-Account? Niemals. Wer interessiert sich bitte dafür, was ich koche oder wie ich die Waschmaschine anmache? Ich habe nie in die Kamera gesprochen, nie viel geschrieben. Mein alter Insta-Account? Urlaubsbilder und Alltag – wenn überhaupt.


Allerdings ging es mir während der Schwangerschaft anfangs richtig schlecht. Ich war komplett im Überlebensmodus – körperlich und mental. An Storys oder Posts war nicht zu denken. Erst etwa 13 Wochen später, als es mir besser ging, habe ich gesagt: Okay, ich mach das jetzt einfach. Ohne Plan, ohne Erwartung. Nur mit dem Wunsch, meine Geschichte zu erzählen.

Denn: Keiner sagt dir, wie krass es ist, Drillinge zu bekommen. Die Symptome sind dreifach. Die Sorgen auch. Es war eine Hochrisikoschwangerschaft – und die häufigste Frage der Ärzte lautete: „Wünschen Sie eine Reduktion?“ Also: eines der Babys loslassen, um die Überlebenschancen der anderen zu erhöhen. So heftig.

Ich hatte großes Glück – meine drei waren von Anfang an stark. Alle lagen auf der 99. Perzentile.* Und Liv hat das sogar bis zum Schluss gehalten. Sie kam bei 33+5 mit 2.400 Gramm und 49 Zentimetern auf die Welt – das schaffen viele Einlinge nicht.

*Perzentile sind ein medizinischer Messwert, mit dem Größe, Gewicht oder Kopfumfang von Babys mit Durchschnittswerten verglichen werden.

 

Ich wusste nicht, was auf mich zukommt – aber genau das wollte ich zeigen. Wie es wirklich ist. Wie es sich anfühlt, auf einer Frühchenstation zu sitzen. Das hätte ich mir selbst damals gewünscht: ehrliche Einblicke von jemandem, der’s erlebt hat.

Ich bin sowieso jemand, der mit dem Herzen auf der Zunge lebt. Ich erzähle Freunden und Bekannten eh alles – jetzt hören eben 113.000 Menschen mehr zu. Macht den Kohl auch nicht fett, oder?


Inmitten von Chaos, Neugeborenen und schlaflosen Nächten – was sind deine ganz persönlichen Selfcare-Momente?

Um ehrlich zu sein, besteht mein aktuelles Ritual aus Abpumpen, Stillen und Wickeln. Dennoch versuche ich wirklich, jeden Tag meine Gesichtspflege zu machen, mich ein wenig zurechtzumachen, vielleicht auch zu schminken – einfach, damit ich mich nicht komplett selbst verliere.


Viele Mütter fühlen sich unter Druck, „alles richtig“ zu machen. Du wirkst sehr reflektiert und gleichzeitig humorvoll – wie schaffst du diesen Spagat zwischen Anspruch und Leichtigkeit?

Ehrlich gesagt, weiß ich das manchmal selbst nicht. Ich bin echt überrascht, wie entspannt und stressfrei ich mit dieser riesigen Aufgabe umgehe – drei Babys gleichzeitig zu betreuen, insgesamt also fünf Kinder. Aber ich habe auch tolle Unterstützung: Meine Mutter ist fast täglich bei mir, und auch mein Mann hilft mittlerweile bei den nächtlichen Versorgungsrunden.

Natürlich hilft auch meine Erfahrung. Ich habe ja schon zwei Kinder und bin inzwischen älter, ruhiger, selbstsicherer – mit mir selbst und im Umgang mit Herausforderungen. Ich glaube fest daran: Je entspannter du bist, desto entspannter sind auch deine Kinder. Sie spüren das. Wenn du verkrampfst, passieren schneller Fehler – oder es klappt einfach nicht.

Was mir definitiv hilft: Meine Babys sind wahnsinnig entspannt. Ich sage immer, es ist unangenehm angenehm – so viel auf einmal, aber doch mit einer Leichtigkeit, die ich selbst nicht erwartet hätte.

Also mein Aufruf an alle Mamas da draußen: Macht das, was ihr könnt, und setzt euch nicht unter Druck. Denn – wie mein Mann immer sagt – das Unperfekte ist das Perfekte.



Deine Community liebt nicht nur deine Offenheit, sondern auch deinen Stil – was hat sich durch Schwangerschaft und Mutterschaft in deiner Beziehung zu Mode, Körper und Identität verändert?

Ich bin definitiv ein anderer Mensch geworden. Der Körper verändert sich, das ganze Dasein verändert sich – aber im Herzen bin ich immer noch ich. Vielleicht bin ich jetzt die alte neue Caro. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll – aber genau so fühlt es sich an.



Foto: Silja Hansen
Foto: Silja Hansen

Aber klar – du trägst plötzlich Verantwortung für andere. Deine Prioritäten verschieben sich. Du selbst stehst nicht mehr an erster Stelle. Und das ist okay so. Es verändert dich – aber es macht dich auch stärker, klarer und oft auch gelassener.

 Was meinen Stil betrifft: Ich liebe Mode – und ja, ich habe einen Hang zu hochwertiger Fashion und teurem Schmuck. So war ich schon immer. Ich liebe es, mich zu stylen, aber genauso den Gammel-Look zu Hause.

Ich brauche nie lange, um mich fertig zu machen. Ein Bad, fünf Minuten, irgendwas überwerfen – und los geht’s. Ich denke da nicht lange nach, sondern ziehe an, worauf ich Lust habe. Ich habe auch kein Problem, ungeschminkt rauszugehen – hatte ich noch nie. Das sollte man lernen: Nicht immer perfekt sein zu wollen. Echt sein ist viel schöner.

 

Perfektion war nie mein Ziel. Ich will einfach ich sein – und das reicht vollkommen.




 
 
 

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