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Entschleunigung unter Palmen 

  • Autorenbild: Redaktion
    Redaktion
  • vor 10 Stunden
  • 5 Min. Lesezeit

Yoga, Meditation und Naturerlebnisse: Ein Wellness-Trip auf die Karibikinsel Aruba  


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Wenn das keine Begrüßung ist: „Welcome to happiness“, also „Willkommen im Glück“ –dieser Schriftzug empfängt uns unmittelbar nach der Passkontrolle in großen Lettern an der Wand. Wir sind auf Aruba, einer kleinen Karibikinsel, die sich selbstbewusst den Beinamen „One Happy Island“ gegeben hat. In den kommenden Tagen wollen wir nicht nur herausfinden, ob hier wirklich alle so glücklich sind, sondern auch unser ganz persönliches Glück finden. Auf dem Programm steht Wellness – aber nicht im Sinne von Dampfbädern und Massagen, sondern echtes Wohlbefinden durch Achtsamkeit, Naturerlebnisse und bewusste Entschleunigung.  


Zunächst ein paar Fakten: Aruba zählt rund 115.000 Einwohner und liegt etwa 25 Kilometer nördlich von Venezuela. Gemeinsam mit Bonaire und Curaçao bildet die Insel die sogenannten ABC-Inseln und gehört politisch zum Königreich der Niederlande. Karibisches Lebensgefühl trifft hier auf niederländische Einflüsse – spürbar in der Architektur, der Sprache und auch der Küche. Die meisten Gäste stammen aus den USA, daher findet man vor allem im lebendigen Westen der Insel viele Ausgehmöglichkeiten, Restaurants und Resorts – aber es gibt auch sehr ruhige und naturbelassene Ecken. Hinzu kommen postkartenreife Strände mit weißem Sand und türkisblauem Wasser sowie ein nahezu perfektes Klima: Dank der Lage außerhalb des Hurrikangürtels ist die Insel von tropischen Stürmen weitgehend verschont. Stattdessen herrschen hier das ganze Jahr über konstante Temperaturen um 28 Grad – und fast immer scheint die Sonne. 


Wer auf Aruba wirklich zur Ruhe kommen möchte, sollte sich eine Unterkunft am Eagle Beach suchen, der regelmäßig unter die schönsten Strände der Welt gewählt wird. Zum Beispiel das charmante, traditionsreiche Manchebo Beach Resort & Spa. Es ist nicht gerade günstig, aber ein echtes Kleinod, überschaubar und persönlich. Der hoteleigene Yoga-Pavillon war einer der ersten der Insel. Tägliche Yoga- und Pilates-Kurse sind hier inklusive. Mit Blick auf den traumhaften, ruhigen Strand drücken wir Hände und Füße in die Yogamatte, atmen tief ein – und noch tiefer aus. 


Wellness steht auf Aruba stark im Fokus und es gibt verschiedenste Angebote. Am von Mangroven umgebenen Strand Santo Largo treffen wir Janine Valecillos, die neben Yoga auch ganzheitliche Erfahrungen anbietet – also Erlebnisse, die Körper, Geist und Seele ansprechen. Für uns hat sie eine Kakao-Zeremonie vorbereitet. Die Wurzeln dieses spirituellen Rituals liegen in den Traditionen indigener Völker Mittelamerikas. Getrunken wird dabei roher, zeremonieller Kakao, der anders als handelsüblicher Kakao frei von Zucker, Fetten und Zusatzstoffen ist.

 „Er wirkt tief im Körper, insbesondere auf das Herzchakra, und lädt uns dazu ein, weich zu werden, uns zu öffnen und von innen heraus in Verbindung zu treten“, erklärt Janine.

Klangspiele ertönen im Wind, der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft und wir lassen uns fallen.  Janine Valecillos stammt ursprünglich aus Venezuela und lebt seit acht Jahren auf Aruba. Die Insel ist für sie längst ihr Zuhause geworden. „In Venezuela sind alle immer gestresst“, sagt sie. Die Verbindung zur Natur ginge dadurch verloren. Auf Aruba sei das anders.

„Die Insel hat eine wunderschöne, heilende Energie. Ich möchte euch einladen, diese Energie mit nach Hause zu nehmen und in Verbindung mit euch selbst und eurer femininen Kraft zu bleiben. Von Frauen wird heute erwartet, dass sie Superfrauen sind. Aber das Wichtigste ist, dass wir im Einklang mit uns selbst sind.“ JANINE VALECILLOS, KAKAO-ZEREMONIE
Janine Valecillos
Janine Valecillos


Kakao-Zeremonie am Strand von Santo Largo
Kakao-Zeremonie am Strand von Santo Largo

Während wir aufs Meer blicken, nehmen wir uns fest vor, Janines Worte nicht zu vergessen. 

Eine ganz andere, aber überraschend wohltuende Erfahrung erwartet uns beim Malworkshop im IndrArt Studio von Indra Zievinger. „Art is therapy“ steht auf einem kleinen Schild, das uns den Weg in den wunderschönen Garten ihres Hauses weist.

„Hier geht es nicht bloß darum, ein schönes Bild zu malen. Malen ist ein Erlebnis zum Abschalten“, erklärt Indra und drückt uns Acrylfarbe und Pinsel in die Hand. 
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„Im Mittelpunkt steht der kreative Prozess. Sich selbst dabei zu begegnen und sich durch die eigene Kreativität gestärkt zu fühlen.“ 

Am Anfang malen wir noch ganz vorsichtig, doch bald können uns kaum noch von unserer Leinwand lösen. Die Gedanken stehen still. Mindestens genauso inspirierend wie der Workshop selbst ist Indras Geschichte. Ihr Leben lang hat sie gemalt. „Aber mein Vater hielt es immer für Zeitverschwendung“, erzählt sie. Im Laufe der letzten 20 Jahren hat Indra, die in Trinidad & Tobago geboren wurde, auf neun verschiedenen Karibikinseln gelebt und dabei stets ihrem Mann Ferry, der als Manager mehrerer Hotels arbeitet, den Rücken freigehalten. Vor fünf Jahren kehrte das Paar nach Aruba zurück und beschloss, dass es nun an der Zeit sei, dass Indra sich verwirklichen darf. Seit zwei Jahren bietet sie Malworkshops an. Die Kurse sind oft Wochen im Voraus ausgebucht. Kein Wunder – fünf Stunden vergehen in Indras Garten wie im Flug. 

Wunderbar entspannen lässt sich auf Aruba natürlich auch in der Natur. Zum Beispiel im Rahmen einer Segelboottour mit Tropical Sailing. Beim Schnorcheln sehen wir zahlreiche bunte Rifffische. Wer lieber vom Land aus ins Wasser möchte, kann innerhalb der Lagune von Mangel Halto schnorcheln – ein verstecktes Juwel mitten im Mangrovenwald. Der beste Schnorchelspot der Insel liegt allerdings an der felsigen Küste von Tres Trapi, wo wir ein halbes Dutzend Meeresschildkröten beim morgendlichen Seegras-Frühstück beobachten. Wir hören nur unseren eigenen Atem und das Meer – und sind völlig eins mit der Natur. 

Eine ähnliche Ruhe erleben wir bei unserer Wanderung durch den Arikok Nationalpark. Er nimmt knapp 20 Prozent der Gesamtfläche Arubas ein und schützt viele endemische Pflanzen- und Tierarten, darunter die seltene Aruba-Klapperschlange und Divi-Divi-Bäume – ikonische, windgeformte Bäume, die typisch für Aruba sind. Die Landschaft ist geprägt von meterhohen Kakteen und dramatischen Steilküsten. Wir begegnen keiner Menschenseele, dafür aber wilden Ziegen und Fledermäusen, die in einer Höhle mit jahrhundertealten Arawak-Felszeichnungen umherflattern. 

Im Norden der Insel befindet sich derweil die 1750 errichtete Kapelle Alto Vista, die erste Kirche Arubas. 

„Schon lange vor ihrer Errichtung haben die Menschen sich an diesem Ort getroffen, um ihren Glauben zu teilen“, erzählt Maria Pucci, deren Aura uns sofort einnimmt. 

Während die Sonne langsam im Meer versinkt, lädt sie uns auf einen achtsamen Spaziergang entlang der schroffen, von Wind und Wellen zerklüfteten Felsküste ein. 

„Versucht, auf dem Weg nicht zu reden und nicht zu nachzudenken, sondern einfach nur eure Umgebung aufzunehmen“, rät sie. Nach etwa 20 Minuten erreichen wir eine steile Klippe. Mit tosendem Lärm schlagen die Wellen gegen die Felswände. Ein überwältigender Moment und der Höhepunkt der Reise.

„Für mich ist das hier ein Ort zum Loslassen“, sagt Maria nach einer kurzen gemeinsamen Meditation." MARIA PUCCI, WANDERUNG DURCH DEN ARIKOK NATIONALPARK
Maria Pucci
Maria Pucci
Felsküste im Norden Arubas
Felsküste im Norden Arubas

„Mache Orte haben einfach eine Aura, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Wenn man sie wieder verlässt, fühlt man sich erleichtert – als hätte man etwas zurückgelassen. Aruba ist eine kleine Insel, aber wir haben so viel Liebe zu geben. Und wer hierher reist, nimmt ein Stück dieser Energie mit nach Hause.“ Worte, die in uns nachklingen. Denn tatsächlich haben wir am Ende unserer Zeit auf Aruba das Gefühl, etwas über uns selbst gelernt zu haben – und steigen mit einer neuen Klarheit und Ruhe ins Flugzeug. 

 

 

Wellness zum Mitnehmen 

Aruba Aloe ist eine der ältesten Aloe-Vera-Plantagen der Welt – gegründet bereits 1890. Heute wachsen hier rund 35.000 Pflanzen. Besucher können die Produktion vor Ort besichtigen und hochwertige Pflegeprodukte direkt im Shop kaufen, darunter Aloe-Vera-Gels, Sonnencreme, Seifen, Bodylotion und Duschgel. 


Aruba Aloe 
Aruba Aloe 

Kulinarische Highlights 

Papiamento 

Ein elegantes Open-Air-Restaurant in einem historischen Familienanwesen, bekannt für Fisch und Lobster, serviert auf heißem Stein. Das i-Tüpfelchen sind der Weinkeller mit über 2.000 Flaschen und eine Zigarren-Lounge. 


Restaurant Papiamento
Restaurant Papiamento

Zeerovers 

Locker, authentisch und ein beliebter Spot bei Locals: Direkt an der Werft der einheimischen Fischer gelegen, wird der frisch gefangene Fisch aus bunten Körben als „Finger Food“ serviert, dazu gibt es Pommes und Kochbananen.


Zeerovers
Zeerovers

Aruba mit Kindern 

Auch für junge Gäste hat die Karibikinsel viel zu bieten. Das „Donkey Sanctuary“ ist ein Schutzgebiet für rund 130 Esel, die gefüttert und gestreichelt werden können. Der Eintritt ist frei. In der „Butterfly Farm Aruba“ fliegen Schmetterlinge aus aller Welt durch einen tropischen Garten. Und „De Palm Island“ ist eine kleine Insel etwa fünf bis zehn Fährminuten von der Küste Arubas entfernt, die als All-Inclusive-Ausflugsziel für Familien dient. Neben einem Buffet und offenen Bars gibt es dort einen Wasserpark mit Rutschen, Banana-BoatF-ahrten, und ein flaches Riff zum Schnorcheln. 


Aruba National Park
Aruba National Park

Bilder und Text: Nadine Wenzlick
Bilder und Text: Nadine Wenzlick





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