Wenn sich der Körper neu ordnet: Miriam Jacks über Perimenopause, Schönheit und das Weiterlieben des Lebens
- Redaktion

- 12. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Nov.

Sie war jahrelang Make-up-Artistin für die großen Bühnen, Kampagnen und Gesichter. Heute spricht Miriam Jacks offen über Perimenopause, Schlaflosigkeit und ihre immer wieder neuen kreativen Ideen. Mit JACKS beauty line hat sie eine nachhaltige Marke geschaffen, die Frauen in ihrem besten Alter nicht glättet, sondern stärkt.
Wenn Miriam Jacks über das Älterwerden spricht, klingt nichts davon resigniert. Es klingt nach Feuer und nach Bewegung. Uns hat dieses Gespräch Mut gemacht, denn: „Ich möchte hundertzehn Jahre alt werden“, sagt sie. Und man glaubt ihr das – nicht als Trotzformel, sondern es scheint ihre generelle Haltung zu sein: Ich bleibe im Leben. Ich bleibe neugierig. Ich höre nicht auf.
Der Körper fängt an zu sprechen
Heute ist Miriam 42 und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema, das gerade viele Frauen zwischen Mitte 30 und Mitte 40 trifft, ohne dass es jemand laut benennt: die Perimenopause. „Ich konnte plötzlich nicht mehr schlafen“, erzählt sie. „Ich war immer jemand, der innerhalb von drei Minuten eingeschlafen ist. Und dann lag ich plötzlich drei, vier Stunden wach. Und wenn ich doch geschlafen habe, bin ich morgens gegen 4 Uhr aufgewacht, wieder eingeschlafen und fühlte mich dann, als wäre ein LKW über mich gefahren.“
Sie beschreibt Erschöpfung und Müdigkeit, all das bei eigentlich genug Schlaf. Dazu Symptome, die niemand mit 40 erwartet: „Ich hatte juckende Kopfhaut. Über Monate. Ich habe gedacht, ich werde verrückt. Shampoo gewechselt, Produkte gewechselt – nichts hat geholfen. Und dann las mein Mann irgendwo und wies mich darauf hin: Ja, juckende Kopfhaut ist ein Perimenopause-Symptom. Und ich dachte nur: Ach du meine Güte. Das ist es also.“
Der Körper häutet sich. Die Seele auch.
„Es ist wie eine Häutung“, sagt sie. „Nicht nur körperlich. Die Psyche macht auch so viel mit. Viel wird hinterfragt, ich bemerke das auch in meinem Freundeskreis: Bin ich mit dem richtigen Menschen zusammen? Ist das der Job, den ich die nächsten 20 Jahre machen will? Wie will ich Freundschaft leben? Was braucht mein Leben jetzt?“
Sie sagt nicht „Krise“, nicht Midlife Crisis. Sie spricht von Neuordnung und Selbstachtung. Genau hier beginnt der innere Glow, den ihr Podcast „Glowcast“ erforscht: Das Strahlen, das nicht von außen kommt, sondern von innen heraus entsteht, wenn man ehrlich mit sich wird.

Die Schwester, der Krebs und ein neuer Blick auf Schönheit
Miriams Engagement für Pink-Charity-Aktionen ist keine Marketingidee. Es ist biografisch verwurzelt. Beide ihrer Tanten hatten Brustkrebs. Ihre Schwester erhielt letztes Jahr die Diagnose, mit nur 36 Jahren, noch stillend.
„Ich habe sie das ganze Jahr begleitet. Sie hatte diese unfassbare Zuversicht. Eine Kämpferin. Und ich habe gesehen, wie sehr es hilft, wenn du nicht nur hörst, was schlimm ist, sondern was möglich ist. Wir müssen mehr Hoffnung streuen als Angst.“
Deshalb hat Miriam Jacks für dieses Jahr ein Blush + Highlighter-Duo entwickelt. „Ich sage immer: Wenn ich etwas mache, dann muss da ein echter Purpose drinstecken. Ich habe mit den Pinseln begonnen. Und wir haben direkt eine Charity-Aktion daraus gemacht, mit obdachlosen Jugendlichen gearbeitet, gespendet. Seit vier Jahren machen wir unseren Pink-Charity-Monat: 50% der Einnahmen spenden wir. Dieses Jahr haben wir das Blush + Highlighter Duo entwickelt – zusammen mit einem besonders weichen Pinsel, den unsere Community mitdesignt hat.“
Mit ihren Pinseln, mit denen Sie sozusagen berühmt wurde und die wunderschön sind, können wir uns jeden Morgen selbst wachküssen: „Wenn die Haut empfindlich ist, wenn alles weh tut – dann soll wenigstens dieser Moment am Morgen schön sein. Ein bisschen Farbe. Ein Hauch Wärme. Eine Erinnerung daran, dass man immer noch da ist.“
Jeder Pinsel ist ein kleines Kunstwerk und wir lieben sie.

Der Alltag verändert sich – und damit auch das Make-up
Miriam Jacks bietet in ihrem eindrucksvollen und geschmackvollen Loft in Berlin Friedrichshain (mit eigenem Kunst-Atelier) Make-up-Workshops speziell für Frauen in der Perimenopause an. Weil Haut trockener wird, weil Augenringe stärker sichtbar sind. Nicht, um etwas zu verstecken, sondern um sich wohl zu fühlen. „Beauty ist Selbstfürsorge“, sagt sie. „Es ist ein Kuss in den Tag.“
Das Älterwerden als Einladung
„Ich sehe ältere Frauen und denke: Wie viel Schönheit da ist. Wie viel Wissen. Wie viel Freiheit.“ Miriam erzählt von Jane Fonda und wie beeindruckt sie von ihrer Attitüde war, als sie sie schminkte. Wie Fonda damals schon 77 war und „im Saft“. Kraftvoll. Verbunden mit sich.
„Da habe ich gedacht: So möchte ich sein. Nicht perfekt. Sondern lebendig.“
Nicht Anti-Aging, sondern Pro-Leben. Nicht der Kampf gegen die Zeit, sondern das Vertrauen, dass Entwicklung ein Geschenk ist. „Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, wer ich wirklich bin“, sagt Miriam. Und das lebt sie.
→ Glowcast hören auf https://jacks-beautyline.com/blogs/news/glowcast
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→ Pink Charity Set unterstützen auf https://jacks-beautyline.com/pages/dkms-pink-charity
Interview: Eva-Maria Rueter




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